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Cash Secured Put

Was ist ein Cash Secured Put?

Der Cash Secured Put (CSP) ist wohl die bekannteste Optionsstrategie für Einkommensinvestoren. Besonders wegen seiner Einfachheit wird der Cash Secured Put sowohl von Investoren wie auch von Optionstradern sehr häufig eingesetzt.

Die Grundlage des Cash Secured Puts ist der Verkauf einer PUT-Option. Dies bedeutet, man verkauft ein Verkaufsrecht und erhält dafür eine Prämie. Mit dem Verkauf der PUT-Option sichert man den Käufer der PUT-Option das Recht, dass der Optionskäufer sein Basiswert (z.B. Aktie) innerhalb eines definierten Zeitraums zu einem festgelegten Preis an den Optionsverkäufer verkaufen kann. Dafür benötigt der Optionsverkäufer einen Barmittelbestand, um im Falle des Kaufs der Aktien vom Optionskäufer, diese bezahlen zu können. Daher kommt der Name „CASH SECURED“, was so viel heißt wie CASH BESICHERT. Ein Cash Secured Put ist letztlich nichts anderes als ein SHORT-PUT,

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Cash Secured Put vs. Short Put

Wer Cash Secured Puts handelt, kann immer nur so viele Puts verkaufen, wie er Barmittel im Bestand hat. Dies ist notwendig, um den Kaufbetrag der potentiell zugewiesenen Basiswerte bzw. Aktien zu decken. Wer also eine PUT-Option auf eine Aktie mit Strikepreis von 100 USD verkauft, braucht demnach ein Cash-Bestand von 10.000 USD. Eine Option bezieht sich immer auf 100 Aktien, so dass 100 Aktien mal 100 USD gleich 10.000 USD ergeben.

Um die Effektivität bzw. Profitabilität seines Kapitals zu erhöhen, kann man auf das Marginsystem des Brokers zurückgreifen. Für den Verkauf von Optionen ist in der Regel ein sogenanntes Marginkonto notwendig. Eine Margin ist eine Hinterlegung eines Sicherheitsbetrages, um einen Trade, wie den Verkauf einer Option, durchzuführen. Wer auf Margin handelt muss nicht den vollen Betrag des Basiswertes aus dem Kontrakt bereithalten, sondern nur ein Teilbetrag als Margin.In unserem oben genannten Beispiel müssen nicht mehr die 10.000 USD bereitgehalten werden, sondern je nach Marginanforderung des Brokers z.B. nur 2000 USD. Der restliche Betrag wird vom Broker als Kredit bereitgestellt. Damit ist der Cash Secured Put allerdings nicht mehr CASH SERCURED, sondern nur durch die Margin „besichert“. Man spricht dann von einem klassischen SHORT PUT oder auch NAKED PUT. Viele Optionshändler arbeiten mit der Margin und verkaufen daher vorwiegend SHORT PUTS. Die Mechanik ist die gleiche wie bei einem Cash SECURED PUT, nur dass das Kapital nicht als Barmittel bereitsteht. Man kann so deutlich mehr PUTS verkaufen und mit seinem Kapital mehr Rendite erzielen als mit Cash Secured Puts. Jedoch ist auch das Risiko durch den Hebeleffekt der Margin höher, da das bereitgestellte Kapital zurückgeführt werden muss und verzinst wird. Kommt es zu einem Crash, welcher den Buchwert seiner Positionen schrumpfen lässt, gerät das Verhältnis von bereitgestellten Kapital des Brokers zum Eigenkapital ins Bedrängnis. Gleichzeitig wird bei einem Crash in der Regel auch die Marginanforderung hochgesetzt, was der Situation zusätzlich negativ entgegenwirkt. Daher empfiehlt es sich bei Nutzung der Margin sehr restriktiv auf sein Risikomanagement zu achten und ggf. nur konservativ Cash Secured Puts zu verkaufen.

Was ist das Ziel eines Cash Secured Puts?

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Mit dem Verkauf von CSPs kann man vorrangig Prämien einnehmen. Verkauft man einen Put weit unter dem aktuellen Kurs, also Out oft he Money (OTM), so ist die Wahrscheinlichkeit niedrig das der Kurs zum Strikepreis sinkt und man die Aktien angedient bzw. verkauft bekommt. Somit kann man regelmäßig Puts verkaufen und kontinuierlich Prämien einnehmen.  Sollte allerdings der Kurs so tief fallen, dass der Strikepreis der PUT-Option erreicht wird, so erhält man die Aktien angedient. Man hat allerdings die Aktien zu einem günstigeren Preis als den aktuellen Marktpreis erhalten, da durch die Einnahme der Prämie der Einstandskurs der Aktien sinkt. Daher kann mit einem CSP auch der Zweck erfüllt werden, Aktien günstiger einzukaufen. Möchte man z.B. eine Aktie zu 100 USD kaufen, welche jedoch gerade bei 110 USD steht, so kann man durch den Verkauf einer Put Option indirekt eine Art Limitorder setzen. Zudem erhält man eine Prämie von beispielsweise 150 USD. So reduziert man seinen Kaufbetrag für die Aktie um 1,50 USD (150 USD/100 Aktien je Option). Man hat sich durch strategisches Warten die Aktie zu einem Preis von 98,50 USD gesichert im Vergleich zu einem konventionellen Kauf am gleichen Zeitpunkt von 100 USD

Renditeerwartung von Cash Secured Put und Short Put

 

Cash Secured Puts oder auch Short Puts sind Stillhaltergeschäfte. Als Verkäufer der Option gibt es den Optionspreis als fixe Prämie. Mehr ist pro Trade als Gewinn nicht zu erwarten. Die jährliche Rendite auf das investierte bzw. eingebrachte Kapital kann dabei zwischen 5% und 50% liegen.

Arbeitet man mit CSP, verkauft also nur Optionen auf Aktien, für welche man das Kapital auch bereithält, so ist die Rendite eher bei 5-15 %. Hebelt man sein Eigenkapital durch die Marginnutzung, so ist eine deutliche höhere Eigenkapitalrendite zu erwarten.

Verkauft man z.B. ein Put mit 100 USD Strikepreis und einer Laufzeit von 30 Tagen, so muss bei einen CSP 10.000 USD bereitgehalten werden. Bekommt man für den Put 100 USD Prämie und wiederholt diesen alle 30 Tage, so kann man demnach 12 mal im Jahr 100 USD vereinnahmen. Dies wären 1200 USD pro Jahr, was einer Rendite von 12 % entspricht. Würde man seine Marginauslastung bis zum „Anschlag“ ausnutzen (was in der Praxis niemals getan werden sollte) und für den Verkauf dieser PUT-Option nur 2500 USD Margin bereithalten müssen, so könnte man das vierfache an Prämien und demzufolge an Rendite rausholen. Weitere Einflussfaktoren für die Rendite sind die Volatilität, der Abstand von Strike- zu Kurspreis sowie das Glattstellen vor Laufzeitende.

Je konservativer und ungehebelter man PUT-Optionen verkauft, desto „weniger“ Rendite kann man erwarten und je mehr Marginauslastung und Nähe zum Kurs man wählt, desto höher wird die Rendite aufs eingebrachte Kapital. Jedoch geht dies auch einher mit mehr Risiko.

Welche Aktien wählt man für  Cash Secured Puts bzw. Short Puts?

Grundsätzliche kann man auf jede veroptionierbare Aktie Puts verkaufen. Hier kommt es mehr auf die Herangehensweise an. Besonders bei CSP nutzt man den Optionsverkauf, um eine Aktie günstiger zu erhalten bzw. sich für das „Warten“ auf die Aktie bezahlen zu lassen. Hier geht es besonders darum Aktien auszuwählen, welche man auch im Depot haben möchte. Für Einkommensinvestoren mit Fokus auf Dividende, können fundamental analysierte Dividendenaktien ausgewählt werden.

Wer mehr auf die regelmäßige Prämie beim Optionsverkauf aus ist, sollte jedoch andere Kriterien bewerten:

  • Hohe Liquidität der Optionen
  • Moderat hohe Volatilität der Aktie
  • Vielzahl an Verfallsterminen
  • Enge Abstände (Spreads) von Geld und Briefkurs der Optionen

Hier sollten Aktien selektiert werden, welche ebenfalls qualitativ sind, jedoch nicht zwangsläufig im Depot sein müssen. Die Aktie dient hier vordergründig zur Cash-Generierung über die Optionsprämien. Daher müssen fundamentale und vor allem technische Kriterien zusammenpassen.

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Rollen von PUT-Optionen

Hat man einen Put verkauft und der Aktienkurs nähert sich dem Strikepreis zum Laufzeitende, so besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass man die Aktie angedient bekommt. Bei einem CSP ist dies auch in der Regel so gewünscht, bei einem klassischen Short Put jedoch muss dies nicht zwangsläufig so sein.

Hier gibt es die Möglichkeit den Trade zu adjustieren oder „reparieren“. Dies bedeutet, man schließt seinen offenen Put durch zurückkaufen der Option. Dies erfolgt in der Regel zu einem höheren Preis, als man durch den Verkauf eingenommen hat. Der Optionspreis hat durch das Überschreiten des Kurspreises zum Strikepreis an Wert zu genommen, was nachteilig für den Optionsverkäufer ist. Gleichzeitig kann man aber am selben Strikepreis oder leicht darunter einen neuen Put mit längerem Verfallsdatum verkaufen. Dafür wird man meist eine höhere Optionsprämie erhalten, als man durch den Zurückkauf der alten PUT-Option ausgegeben hat. Unterm Strich hat man im Idealfall wieder eine zusätzliche Prämieneinnahme generiert und mit der neuen Laufzeit der Option Zeit gewonnen. Diese Form der Adjustierung nennt man ROLLEN von Optionen, welches bei PUT- wie auch bei CALL-Optionen vorgenommen werden kann.

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Vor- und Nachteile von Cash Secured Puts

Vorteile

  • Günstigerer Einstieg in Aktie als aktueller Marktpreis
  • Cash-Flow Generierung unabhängig vom Besitz der Aktie
  • Gesamtrendite von mehr als 10 % pro Jahr möglich, unabhängig der aktuellen Marktlage
  • Hohe Trefferwahrscheinlichkeit durch indirektionales Handeln
  • Bei qualitativer Aktienauswahl kein Risiko der PUT-Option, da Aktie ins Depot kommt

Nachteile

  • Bei CSP müssen dauerhaft Barmittel bereitgehalten werden
  • In Aufwärtstrend wird möglicherweise Aktie nie angedient
  • Risiko liegt in Aktienauswahl – nicht in der Option




Bei welchen Brokern ist Optionshandel möglich?

Der Handel von Optionen ist technisch und organisatorisch vom Broker abhängig. In Deutschland existieren nur wenige Broker, welche den Optionsahndel ermöglichen. Diese Broker sind CAPTRADER, LYNXBroker, FXFlat, BANX und AGORA.  Der Großteil dieser Broker sind Ableger des amerikanischen Broker INTERACTIVE BROKERS, welcher international agiert und besonders auch für professionelle Anleger ausgelegt ist.

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