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Master Limited Partnership – MLP

Was sind MLPs – Master Limited Partnerships?

Master Limited Partnership MLP: Eine Master Limited Mastership ist ein Unternehmen, welche als börsengehandelte Kommanditgesellschaft strukturiert ist. Sie ist somit keine Kapitalgesellschaft, sondern eine Personengesellschaft. Die Partner der MLP bestehen aus dem Komplementär, welcher als Haupteigner auftritt und das operative Geschäft managt. Der zweite Partnerteil der MLP sind die Kommanditisten bzw. die Investoren der Gesellschaft.

Durch diese Struktur wird der Gewinn der Firma nahezu steuerfrei an die Anteilseigner ausgeschüttet und unterliegt nur deren persönlichen Steuersatz. Auf Unternehmensebene fällt praktisch kaum bzw. sogar keine Steuer an. Dies ermöglicht eine deutlich höhere Ausschüttungsrendite als bei konventionellen Unternehmenstrukturen.

Die Geschäftsaktivitäten von MLP sind meist auf den Energie- und Infrastruktursektor konzentriert, welche meist auch hohe und kalkulierbare Einnahmen erbringen.

Master Limited Partnership MLP

Warum gibt es Master Limited Partnerships?

Um den Rohstoff- und Infrastrukturbereich des Landes weiterhin zu entwickeln erließ die US-Regierung 1987 ein Gesetz, welches eine flächendeckende Kapitalversorgung zum Aufbau der kapitalintensiven Energie- und Infrastrukturbereiche gewährleisten sollte. Durch die besondere Firmenstruktur, konnte ein steuerlicher Anreiz für die breite Öffentlichkeit als Investment geschaffen werden.

Das Geschäftsmodell von vielen MLPs umfasst meist das Betreiben von Raffinerien, Pipelines, Infrastruktur, Schifffahrt, Immobilien oder auch Versorgungs- und Entsorgungsdiensten. Diese haben in der Regel sehr kalkulierbare, wiederkehrende und sichere Einnahmen, welche dann an die Anteilseigner weitergeben werden.

Als weiteres Kriterium wurde in diesem Gesetz auch festgelegt, das ein Master Limited Partnership MLP mindestens 90 % ihrer Einnahmen aus diesem Geschäftsbereichen erwirtschaften müssen und auch nur diese dann steuerfrei weiter gegeben werden können.

Der Vorteil für die Investoren, ist die hohe Einnahme aus den MLPs, welche dann zum persönlichen Einkommenssteuersatz versteuert werden muss.

Master Limited Partnership MLP

Bewertungskriterien eines Master Limited Partnership MLP

Master Limited Partnerships arbeiten meist mit viel Fremdkapital um die hohen Investitionen zu finanzieren. Daher ist vor allem auf den Verschuldungsgrad des Unternehmens zu achten, so dass dieser nicht einen zu hohen Anteil in der Bilanz einnimmt. Fremdkapital versursacht in der Regel Kapitalkosten in Form von Zinsen, welche einen signifikanten Anteil in der Kostenstruktur von MLPs einnehmen. Diese Zinskosten sollten idealerweise gut gedeckt vom operativen Cashflow sein, welches man am Zinsdeckungsgrad bemessen kann. Zudem sollte auch immer ein Trend zum Abbau von Schulden zu erkennen sein, so dass der Zinskostenanteil des Unternehmens langfristig reduziert wird und durch einen niedrigeren Verschuldungsgrad eine bessere Bonität erwirkt wird.

Wie ist die historische Performance von MLPs?

Mittlerweile gibt es ca. 100 MLPs, welche an US-Börsen handelbar sind. Die 50 größten MLPs sind im ALERIAN MLP Index enthalten. Dieser kann somit ein Gesamtbild der Wertentwicklung von MLPs repräsentieren. Die Datenlage für eine historische Gesamtperformance ist leider sehr schwer zu finden. Schaut man sich den AMZX Total Return MLP Index an, so gibt es seit Datenerfassung 2013 nahezu keine positive Performance. Gerade in Zeiten der Coronakrise mit fallender Nachfrage nach Rohstoffen und Energie hat der Index fast zwei Drittel seines Wertes verloren, inklusive aller Ausschüttungen. Die folgende Zeit nach Corona mit hoher Nachfrage in diesem Sektor, ließ den Index wieder erholen, jedoch nicht auf seine alten Höchststände.

Der Kursindex des ALERIAN MLP zeigt Daten bis ins Jahr 1995 zurück. Auch hier ist in den über 25 Jahren nur eine Kursverdopplung entstanden, was in etwa einer jährlichen Rendite von knapp 3 % entspricht. Hierzu müssen allerdings die Ausschüttungsrenditen hinzugerechnet werden, welche historisch bei ca. 6-7 % lagen.

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Nachteil von MLPs für Nicht US-Bürger

Da MLPs keine klassische Kapitalgesellschaft sind und die Ausschüttungen auch nicht als Kapitalertrag angesehen wird, muss die Ausschüttung mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden. Für US-Bürger ist dies ein lohnendes Investment, da die auf Unternehmensebene steuerfreie Ausschüttung im Durchschnitt vom Anteilseigner privat mit ca. 20 % Einkommenssteuer versteuert wird. Für Nicht-US-Bürger wird jedoch pauschal der Höchststeuersatz von knapp 40% einbehalten. Zudem kommt das Problem hinzu, dass in Deutschland in den meisten Fällen nochmal Steuer bezahlt werden muss. Hintergrund ist das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen USA und Deutschland, welches nur auf Kapitalerträge anzuwenden ist. Unterm Strich verbleiben möglicherweise nur noch 30 % der ursprünglich hohen Ausschüttung, so dass eine fokussierte Investition in MLPs als Nicht-US-Bürger wenig Vorteil bietet.

Hierfür gibt es aber zwei Alternativen:

Zum einen existieren einige MLPs, welche ihren Steuersitz nicht in den USA haben und sogar meist einen steuerneutralen Sitz wählen. Diese Offshore-MLPs bieten dann für jedermann nahezu die gleichen steuerlichen sowie unternehmerischen Vorteile, wie anfangs besprochen.

Ein Beispiel für ein Offshore-MLP ist Brookfield Infratructure Partners  BIP, mit Steuersitz auf den Bermudas. Hier wird die Ausschüttung direkt ohne Abzüge an den Anteilseigner gezahlt. BIP zeigte  in der Historie, auch in den Krisenjahren, eine solide Performance.

  

 

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Eine zweite Möglichkeit ist das Investieren in einen MLP-ETF oder CEF. Beide Anlageklasse sind rechtliche Kapitalanlagen und deren Ausschüttungen gelten als Kapitalerträge. Somit fällt standartmäßig die Kapitalertragssteuer von 25 % an bzw. man kann über das Doppelbesteuerungsabkommen diese mit der Quellensteuer verrechnen lassen.

Als Beispiel für einen MLP-CEF ist hier der Kayne Anderson Energy Infrastructure Fund  KYN zu nennen. Die gesamte MLP-Branche erlebte in der Coronakrise eine desaströse Phase, von denen sich nur wenige MLPs seither wieder erholt haben. KYN ist einer der CEF, welche sich bis dato solide erholt haben, jedoch von ihren alten Höchstständen noch weit entfernt sind. 

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Wichtige aktuelle Anmerkung: Aufgrund der am 1. Januar 2023 in Kraft tretenden US Internal Revenue Regulations werden neue Quellensteuern auf Verkaufserlöse aus bestimmten Publicly Traded Partnerships („PTPs“) erhoben, die von Anlegern gehalten werden und die keine US-Steuerzahler sind. Zu den PTPs gehören vor allem auch die Master Limited Partnerships.

Höhe der Quellensteuer : 10 % des Verkaufs- oder Vertriebserlöses

Dies bedeutet 10 % des Geldbetrags, der sich aus einer Transaktion oder Ausschüttung ergeben würde, nicht nur 10 % auf einen berechneten Gewinn.

Über welchen Broker kann man MLPs oder MLP-CEFs kaufen?

MLPs sind keine klassische Aktie und daher nicht einfach über jeden Broker zu handeln. Dies gilt auch für die MLP-Closed End Funds.

Von daher empfiehlt sich der Handel über einen internationalen Broker wie Captrader, welcher mit über 1,2 Millionen Wertpapieren wohl die größte Auswahl an Anlagemöglichkeiten bietet.

Wie finde ich die besten Dividenden-Aktien?

Die Auswahl und Analyse eines Investments erfordert ein gutes Research. Um sich in ein Unternehmen tiefer einzulesen, muss man viel Aufwand und Zeit mitbringen. Um diesen Teil der Analyse zu vereinfachen, kann man mittlerweile auf sehr qualitative und professionelle Tools zurück greifen. Diese erlauben durch ihre Datenaufarbeitung einen viel schnelleren und visualisierten Einblick in die Unternehmenszahlen und geben sehr gute und zuverlässige Prognosen über eine Aktie ab. Drei beliebte und etablierte Tools für die Aktienauswahl sind Folgende: 

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