Was ist ein Short Strangle?
Der Short Strangle ist eine Kombination aus den zwei Basis-Options-Strategien Short Put und Short Call. Hierbei werden auf einen Basiswert gleichzeitig eine Kauf- und eine Verkaufsoption verkauft, welche außerhalb des aktuellen Basiswertpreises liegen. Der Hintergrund bzw. die Erwartung bei einem Short Strangle ist eine zukünftige Seitwärtsbewegung des Basiswertes. Dabei ist eine Toleranz durch den Strikeabstand in beide Richtungen eingeplant, so dass auch leichte Auf- und Abwärtsbewegung mit dem Short Strangle funktionieren. Der Unterschied zur WHEEL-Strategie bzw. zum Cash-Secured Put sowie Covered Call, ist die Absicht der reinen Prämieneinnahme. Beim Short Strangle soll kein Underlying angedient werden, so dass bei Erreichen des Strikepreises der Option diese geschlossen bzw. gerollt wird. Die doppelte Prämieneinnahme durch PUT- und CALL-Option sowie die hohe Trefferwahrscheinlichkeit, machen den Short Strangle zu einer beliebten Einkommensstrategie.
Wie funktioniert ein Short Strangle?
Wie bei vielen Optionsstrategien ist auch beim Short Strangle die Auswahl des richtigen Basiswertes entscheidend. Jedoch stellt die Qualität des Underlyings bei dieser Options-Strategie nicht das wichtigste Kriterium dar, da der Basiswert nicht angedient werden soll. Vielmehr geht es um die richtige Markt- und Charttechnik bei der Selektion.
Auf die Aktie bzw. den Basiswert wird eine PUT- sowie eine CALL-Option verkauft. Der Strikepreis kann dabei symmetrisch oder asymmetrisch zum aktuellen Kurs sein und einen Abstand mit Delta 15 haben. Dieser Wert ist jedoch sehr individuell und bestimmt letztlich auch die Höhe der Prämie und des Risikos. In der Regel haben beide Optionen die gleiche Restlaufzeit. Da es sich beim Short Strangle um zwei „nackt“ verkaufte Optionen handelt, sollte man viel Erfahrung für diese Strategie mitbringen. Denn trotz ihrer einfachen Methodik, ist das Verlustpotenzial durch den SHORT CALL theoretisch unendlich. Im Vergleich zum Cash Secured Put und Covered Call sollte das Halten der Optionen nicht bis zum Ende bzw. zur Andienung erfolgen, sondern vorzeitig durch Zurückkauf beendet werden. Entscheidend ist dabei, wieviel „Zeitwert“ man schon verdient hat. In der Regel wird bei 70-90% Zeitwertgewinn die Option geschlossen und so der Short Strangle „glatt gestellt“.
Voraussetzung für einen Short Strangle
Eine wichtige Voraussetzung oder Bedingung für einen Short Strangle ist die Erwartung an einen zukünftig seitlich verlaufenden Aktienkurs. Zudem wirkt sich beim Verkauf des Strangles eine hohe Volatilität positiv auf den Gewinn aus. Diese bewirkt einerseits eine hohe Prämie mit weitem Abstand des Strikepreises zum Aktienkurs sowie einen schnellen Abfall der Volatilität. Dadurch kann ein Großteil des Profits schon nach kurzer Zeit vereinnahmt werden. Zudem sollte man ein Risikomanagement haben, um im Falle einer ins Geld laufenden Option justieren zu können bzw. die jeweilige Option des Strangle vorzeitig zu schließen.
Welche Faktoren wirken auf den Erfolg eines Short Strangle?
- Auswahl Basiswert –> stabiler unvolatiler Wert
- Preistechnische Erwartung an Basiswert –> Seitwärtsbewegung
- Hohe Ausgangsvolatilität –> für hohe Prämien und Abstand zum Aktienkurs
- Schneller Volatilitätsverfall –> für früheren Wertverfall der Option
- Keine Earnings innerhalb der Laufzeit –> Vermeidung von großen Schwankungen
Vor- und Nachteile eines Short Strangles
Vorteile
- Doppelte Prämieneinahme durch zwei verkaufte Option
- Einfaches und wenig komplexes Setup
- Zeitwertverfall wirkt doppelt
Nachteile
- Begrenzter maximaler Gewinn
- Theoretisch unbegrenztes Risiko
- Starke Kursschwankung wirken negativ
Bei welchen Brokern ist Optionshandel möglich?
Der Handel von Optionen ist technisch und organisatorisch vom Broker abhängig. In Deutschland existieren nur wenige Broker, welche den Optionsahndel ermöglichen. Diese Broker sind CAPTRADER, LYNXBroker, FXFlat, BANX und AGORA. Der Großteil dieser Broker sind Ableger des amerikanischen Broker INTERACTIVE BROKERS, welcher international agiert und besonders auch für professionelle Anleger ausgelegt ist.
* Affiliate-Link – Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link kaufst oder die Leistung buchst, bekomme ich von dem betreffenden Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich an den Bedingungen nichts.
