info@dgv-invest.de

WHEEL-Strategie

Was ist die WHEEL-Strategie?

Die WHEEL-Strategie mit Optionen ist eine Kombination aus den zwei Basis-Options-Strategien Cash Secured Put und Covered Call. Sie dient vielen Investoren sowie Tradern in unterschiedlichen Varianten als Einkommensstrategie. Dabei wird im Wechsel auf einen Basiswert, wie eine Aktie oder einen ETF, eine PUT-Option und bei Andienung des Basiswertes eine CALL-Option verkauft. So wird die Aktie oder der ETF über den Put eingebucht und durch den Call wieder verkauft. Wie bei vielen Optionsstrategien liegt das Risiko dabei in dem Basiswert und nicht in der Option. Um die WHEEL-Strategie profitabel zu nutzen und regelmäßig Cash-Flows zu erzielen, ist es demnach sehr wichtig die richtige Aktie bzw. das richtige Underlying auszuwählen. Hält man zum richtigen Zeitpunkt die Aktie im Depot, nachdem sie durch einen Cash Secured Put angedient wurde, so kann man zusätzlich bei Dividendenaktien eine Dividende kassieren.

Die WHEEL-Strategie gibt es in vielen Variationen, bei der meist jeder Trader seine eigenen Kriterien zur Verfeinerung und Optimierung einbringt. Besonders profitabel ist die WHEEL-Strategie auf Aktien oder ETFs, welche sich überwiegend seitwärts bewegen oder in langsamen Abwärts- oder Aufwärtstrends sind. Durch das temporäre Halten von qualitativen Aktien in der WHEEL-Strategie, ist diese Strategie mehr Investment als Trade, mit dem großen Vorteil zusätzliche Einnahmen auf die Aktie zu erzielen.

wheel-strategie

Wie funktioniert die WHEEL-Strategie?

1. Die Auswahl des richtigen Basiswertes

Der erste Schritt der WHEEL-Strategie ist die Selektion und Analyse des Underlyings. Wählt man hier eine falsche Aktie oder ETF aus, so kann die doch so sichere WHEEL-Strategie in einem Verlustgeschäft enden. Hier sollten vorrangig qualitative Aktien nach dem DGV-Prinzip oder besser gar ETFs ausgewählt werden. Gut geeignet sind Aktien oder der ETFs, welche in einer längeren Seitwärtsbewegung sind oder sich nur langsam in einem Auf- oder Abwärtstrend bewegen. Bei einem längeren Abwärtstrend sollte man jedoch prüfen, was hier die Ursachen sind. Dies ist notwendig, um nicht in eine Aktie zu investieren, welche sich möglicherweise nie mehr erholt.

aktien für optionshandel

2. Verkauf eines Cash-Secured-Put

Nach der Wahl des Basiswertes wird eine PUT-Option auf diesen verkauft. Diese sollte mit einem Abstand zum aktuellen Kurs verkauft werden, um einerseits einen günstigen Einstieg zu finden und gleichzeitig eine solide Prämieneinnahme zu generieren.

wheel strategie put

3a. PUT-Option verfällt wertlos

Bewegt sich zum Ende der Laufzeit der Aktienkurs über den Strikepreis, so kann die Option wertlos verfallen oder vorzeitig zurückgekauft werden, um damit den Trade glatt zu stellen.

Nun wiederholt man Schritt 2 und verkauft wieder eine PUT-Option nach den gleichen Kriterien.

 

wheel strategie put wertlos

3b.  Die Aktie wird angedient

Sollte der Kurs unter dem Strikepreis am Ende der Laufzeit liegen, so wird einem der Basiswert angedient und man muss diesem vom Käufer der PUT-Option abkaufen. Die Aktien oder der ETF befindet sich dann im Depot.

wheel strategie andienung

4. Verkauf eines Covered Calls

Auf den Basiswert verkauft man nun eine CALL-Option, idealerweise mindestens zu dem Strikepreis zu dem man die Aktien eingebucht bekommen hat. Somit kann rein aus dem An- und Verkauf des Basiswertes kein Verlust entstehen und man erhält trotzdem die Optionsprämien.

wheel strategie call

5a. CALL-Option verfällt wertlos

Bewegt sich zum Ende der Laufzeit der Aktienkurs unter dem Strikepreis, so kann die  Option wertlos verfallen oder vorzeitig zurück gekauft werden um damit den Trade glatt zu stellen.

Nun wiederholt man Schritt 3 und verkauft wieder eine CALL-Option nach den gleichen Kriterien.

wheel strategie call wertlos

5b. Basiswert wird ausgebucht

Sollte der Kurs über dem Strikepreis am Ende der Laufzeit liegen, so wird der Basiswert ausgebucht und man muss diesem dem Käufer der CALL-Option verkaufen. Die Aktien oder der ETF befindet sich danach nicht mehr im Depot.

Der Basiswert wurde zum Einstiegspreis verkauft oder im Idealfall sogar über den Einstiegspreis, je nachdem wie der Strikepreis der letzten CALL-Option gewählt wurde. Sollte der Aktienkurs dauerhaft tief bleiben, so besteht ebenfalls die Möglichkeit unter Einhaltung bestimmter Kriterien CALL-Optionen unterhalb des Einstiegspreises zu verkaufen.

wheel strategie aktie ausbuchung

6. Neustart der WHEEL-Strategie

Durch den letzten Schritt wurde der Basiswert verkauft und man hat den Zyklus der WHEEL-Strategie abgeschlossen. Nun kann der Zyklus mit Schritt 2 neu gestartet werden.

wheel strategie put

Welche Rendite kann man für die WHEEL-Strategie erwarten?

Die Rendite bzw. der Erfolg der WHEEL-Strategie bestimmt maßgeblich, die Auswahl des richtigen Basiswertes. Unter Einhaltung der drei Kriterien Qualität, Liquidität und Volatilität ist eine Rendite von 30 % pro Jahr durchaus machbar. Hier sollte man auch nach Gesamtrendite und Cash-Flow-Rendite differenzieren. Der Cash-Flow aus dem Optionsverkauf kann im Verhältnis zum eingesetzten Kapital und unter Nutzung der Margin durchaus bis zu 50% erreichen. Entscheidend ist jedoch auch, wie sich der eingebuchte Basiswert entwickelt. Temporär kann dieser unterhalb seines Einstiegspreises bleiben und dadurch einen Buchverlust generieren. Entscheidend ist hier, dass der Basiswert sich wieder erholt und auf den Einstiegspreis zurückkehrt und vor allem auch wie schnell. Sollte z.B. eine Aktie innerhalb der Laufzeit der Option so stark ansteigen, dass sie den Strikepreis überschreitet und man die CALL-Option nicht mehr nach oben rollen kann, so „verpasst“ man ein Teil der Erholung. Dies würde die Gesamtrendite letztlich vermindern.

WHEEL-Strategie als Einkommensquelle

einkommensstrategie

Die WHEEL-Strategie ist durch ihre Kombination aus PUT- und CALL-Option eine sehr zuverlässige Einkommensmöglichkeit. Der Wechsel beider Grundstrategien sorgt dauerhaft für Cash-Flow, unabhängig von der Wertentwicklung des Basiswertes. Wie im vorigen Abschnitt erwähnt, kann die Cash-Flow Rendite auf bis 50 % pro Jahr ansteigen. Für diese Performance muss man die WHEEL-Strategie sehr gut managen und sollte sie nicht starr nach dem Grundprinzip durchhandeln. Vielmehr ist es wichtig neben der Aktienauswahl auch die Markttechnik zu beachten, um z.B. PUT-Optionen in überverkauften Phasen und CALL-Optionen in überkauften Phasen zu verkaufen. Mit einem ausgeklügelten Regelwerk lassen sich so regelmäßige Einnahmen aus Optionsgewinnen erzielen, ohne einen Buchwertverlust seiner Aktie an Ende realisieren zu müssen. Zudem ist es bei der WHEEL-Strategie möglich, einen Bonusgewinn über die Aktie zu erzielen. Dies gelingt, wenn die Aktie durch einen höheren Strikepreis der CALL-Option ausgebucht wird, als die Aktie durch die PUT-Option eingekauft wurde.

Welche Aktien wähle ich für die WHEEL-Strategie?

Die Auswahl des Basiswertes ist der entscheidende Faktor für den Erfolg der WHEEL-Strategie. Grundsätzlich gelten die Kriterien Qualität, Volatilität und Liquidität in der Selektion des Underlyings.

Die größte Gefahr bei der WHEEL-Strategie ist die Einbuchung einer Aktie, welche langfristig an Wert verliert und möglicherweise nie wieder an ihren Einstiegspreis herankommt. Um dieses Risiko zu minimieren, eignen sich bestimmte ETFs besser als Einzelaktien. Hier läuft man weniger Gefahr dauerhaft einen Verlust zu realisieren, da ein ETF an sich schon gut diversifiziert ist. Zudem haben viele ETFs ein hohes Handelsvolumen und bieten daher eine solide Liquidität. Einige ETFs haben zudem eine solide dauerhaft hohe Volatilität, so dass auch die Optionsprämien attraktiv sind und man den Strikepreis weit genug weg vom ETF-Preis legen kann.

Ein bekannter ETF, welcher diese Kriterien erfüllt ist der S&P BIOTEC-ETF (Ticker: XBI). Dieser bildet über 150 qualitative Biotec-Firmen ab, was ihn seine dauerhaft höhere Volatilität im Vergleich zu anderen großen ETFs verleiht.

wheel strategie xbi etf
wheel strategie xbi etf

Vor- und Nachteile der WHEEL-Strategie

Vorteile

  • Permanente Einnahme von Optionsprämien
  • Einfache Strategie ohne große Komplexität
  • Reine Stillhalterstrategie und somit keine steuerliche Verlustbegrenzung
  • Große Anzahl an Aktien und ETFs passen zur WHEEL-Strategie

Nachteile

  • Für hochpreisige Aktien oder ETFs durch hohe Cash-Anforderung meist schlecht möglich
  • Risiko das Basiswert dauerhaft unter Einstiegspreis bleibt
  • Bei Gewinn aus Basiswertan- und verkauf ist ständige Steuerlast zu beachten

Bei welchen Brokern ist Optionshandel möglich?

Der Handel von Optionen ist technisch und organisatorisch vom Broker abhängig. In Deutschland existieren nur wenige Broker, welche den Optionsahndel ermöglichen. Diese Broker sind CAPTRADER, LYNXBroker, FXFlat, BANX und AGORA.  Der Großteil dieser Broker sind Ableger des amerikanischen Broker INTERACTIVE BROKERS, welcher international agiert und besonders auch für professionelle Anleger ausgelegt ist.

* Affiliate-Link – Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link kaufst oder die Leistung buchst, bekomme ich von dem betreffenden  Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich an den Bedingungen nichts.

Angaben gemäß §34b WpHG

Der Handel mit Aktien, ETFs und Fonds ist mit Risiken behaftet. Alle Informationen dieser Webseite stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie stellen lediglich die Meinung des Webseitenbetreibers und Autors dar und wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen recherchiert. Alle Informationen dieser Webseite dienen lediglich zu Lehr- und Informationszwecken. Eine Haftung oder Verantwortung seitens des Webseitenbetreibers kann nicht übernommen werden. Handelsentscheidungen treffen die Leser dieser Webseite eigenverantwortlich.